Für die Millennials und die Gen Z beginnt Gesundheitsversorgung mit einem Scrollen durch die sozialen Medien. Diese jüngeren Generationen verbringen viel Zeit im Internet – 8,5 Stunden pro Tag bei den Millennials und 10,6 Stunden bei der Generation Z – und beschäftigen sich mit den unterschiedlichsten Inhalten, auch im Bereich der medizinischen Versorgung. Bei beiden Gruppen besteht eine starke Tendenz zur Eigenrecherche: 71,4 % bei der Generation Z und 66 % bei den Millennials nutzen Social Media, um sich über gesundheitliche Themen zu informieren, bevor sie eine Fachperson konsultieren. Ihre Gesundheitsversorgung soll so sein, wie sie sich das vorstellen: zugänglich, transparent und so einfach, wie es viele Online-Dienste sind.
Um mit diesen „Digital Natives“ in Kontakt zu treten, müssen AnbieterInnen sie dort abholen, wo sie sind – im Netz –, und das Potenzial von Social Media erkennen. In diesem Blogartikel erfahren Sie mehr über die Millennials und die Generation Z, ihre besonderen Erwartungen in Sachen Gesundheit und wie Sie auf ihre Bedürfnisse eingehen können.
Wer sind die Millennials und die Generation Z?
Die Generation der Millennials und die Gen Z sind in einer digital geprägten Welt aufgewachsen und haben daher besondere Erwartungen an ihre gesundheitliche Versorgung. Die Corona-Pandemie hat insbesondere die Generation Z beeinflusst und sie dazu gebracht, aktiv auf Selbstfürsorge, psychische Gesundheit und Vorsorge zu achten. Beachtliche 56 % der Gen Z priorisieren die präventive Gesundheitsversorgung gegenüber der episodischen.
Sehen wir uns genauer an, was diese Generationen jeweils ausmacht:
Millennials (Alter: 28 – 43, geboren zwischen 1981 und 1996)
- Technikaffin und vertraut mit digitalen Gesundheitstools
- Wünschen sich praktische, individuelle Leistungen im medizinischen Bereich
- Über 92 % von ihnen besitzen ein Smartphone und verwenden digitale Plattformen für das Suchen nach AnbieterInnen und die Terminvereinbarung
- Große Akzeptanz von Telemedizin, Online-Buchungen und mobiler Gesundheitskommunikation
- Kommen in eine Lebensphase, in der sie Eltern werden, sich um alternde Familienmitglieder kümmern und sich mit ihrem eigenen Bedarf an gesundheitlicher Versorgung auseinandersetzen, der sich nach und nach wandelt
Gen Z (Alter: 12 – 27, geboren zwischen 1997 und 2012)
- In der digitalen Welt verwurzelt; nutzen die sozialen Medien als primäre Quelle für Informationen und Unterstützung für ihre Gesundheit
- Psychische Gesundheit hat bei ihnen Priorität; sie erwarten transparente, individuelle Versorgungsleistungen
- 43 % von ihnen vertrauen nicht darauf, dass ihre GesundheitsdienstleisterInnen die richtigen Entscheidungen für sie treffen, und streben mehr Kontrolle über ihre Versorgung an
- Wenden sich doppelt so häufig an InfluencerInnen für gesundheitliche Ratschläge auf Plattformen wie TikTok und YouTube
- Viele von ihnen kommen nun ins Erwachsenenalter, müssen sich mit neuen gesundheitlichen Bedürfnissen auseinandersetzen und lernen, für ihr eigenes Wohlergehen zu sorgen
Was Millennials und die Generation Z wirklich für ihre Gesundheit wollen
Die Millennials und die Gen Z gehen mit besonderen Erwartungen an das Thema Gesundheit heran, was ihren Lebensstil und ihre Erfahrungen widerspiegelt. So sehen diese im Einzelnen aus:
Praktikable, digitale Zugänglichkeit ist ein Muss
Millennials und die Generation Z erwarten, dass ihre Gesundheitsversorgung so einfach ist wie all das, was sie sonst in der digitalen Welt tun. Sie bevorzugen mobile Interaktionen, Telemedizin, Online-Buchungen und mühelose digitale Kommunikation. Jüngere VerbraucherInnen entscheiden sich eher für Einrichtungen mit digitalen Angeboten, wie z. B. Online-Testergebnisse und Folgerezepte für das Nachbestellen von Medikamenten.
72 % der Millennials und Gen Z bevorzugen es, einen Arzttermin über das Internet zu buchen, und 61 % vereinbaren erst gar keinen Termin, wenn der Buchungsvorgang zu aufwendig ist.
Ein neues Zeitalter der individuellen Versorgung
Millennials und Gen Z haben eine andere Vorstellung davon, was Personalisierung im Gesundheitswesen bedeutet. Sie erwarten effektive und unkomplizierte Leistungen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse und Präferenzen zugeschnitten sind. Aus Unzufriedenheit mit pauschalen Lösungen suchen sie nach Optionen, die ihrem modernen Lebensstil und ihren Werten entsprechen.Diese Generationen orientieren sich häufig an InfluencerInnen und Personen aus ihrem Umfeld, denen sie vertrauen, bevor sie Fachkräfte konsultieren, was sich auf Entscheidungen hinsichtlich ihrer Gesundheit auswirkt. Sie haben eine starke Tendenz zur Selbstdiagnose und „Selbstverschreibung“, wobei viele mit Nahrungsergänzungsmitteln beginnen. 73 % der Millennials und 69 % der Gen Z gaben 2023 in einer Studie an, regelmäßig mindestens ein solches einzunehmen. Ob Ashwagandha zum Stressabbau, Melatonin für besseren Schlaf oder Magnesium für bessere Stimmung – Nahrungsergänzungsmittel sind zu einem beliebten Hilfsmittel geworden, vor allem für die psychische Gesundheit.
Allerdings bestehen auch Gefahren durch Falschinformationen und Selbstdiagnosen. Bei einer Erhebung von Tebra gaben rund ein Viertel der Befragten an, bei sich selbst auf Basis von Informationen, die sie in sozialen Medien gefunden haben, eine Krankheit diagnostiziert zu haben; die Generation Z (30 %) und die Millennials (26 %) waren hierbei führend.
Sie nutzen auch aktiv Fitnesstracker und Gesundheits-Apps, um ihren Zustand zu überwachen und so die Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und beurteilen zu können, wie sich bestimmte Verhaltensweisen auf ihr Wohlbefinden auswirken. Dementsprechend erwarten Millennials und die Generation Z, dass GesundheitsdienstleisterInnen den Erkenntnissen, die von diesen Tools kommen, Beachtung schenken und die Versorgung auf ihre individuellen Gesundheitsziele, Präferenzen und Lebensstil-Entscheidungen abstimmen. Dies bedeutet, sich mit Problemen in den Bereichen Stress, Ernährung, Schlaf oder Bewegung zu befassen und gemeinsam individuelle Versorgungspläne zu erstellen, die zum Alltag der Person passen.
66 % der Gen Z (im Vergleich zu 40 % bei anderen Generationen) nutzen digitale Tools und Fitnesstracker, um ihren Gesundheitszustand z. B. anhand von Schlafmustern, Blutzuckerspiegel und Herzfrequenz zu messen.
Die geistige Gesundheit im Mittelpunkt
Sowohl für Millennials als auch für die Generation Z hat die psychische Gesundheit oberste Priorität, und sie erwarten von den GesundheitsdienstleisterInnen einen ganzheitlichen Ansatz, der geistiges, emotionales und körperliches Wohlbefinden berücksichtigt. Vor allem die Gen Z war bereits mit zahlreichen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen konfrontiert, wodurch es zu mehr Fällen von Angststörungen und Depression kommt. Die Pandemie hat die Problematik weiter verschärft und weltweit zu einem Anstieg von 25 % bei Angststörungen und Depressionen geführt.
Anders als frühere Generationen ist die Generation Z eher bereit, bei psychischen Problemen Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie sind der Überzeugung, dass es „okay ist, nicht okay zu sein“, und schämen sich weniger dafür, um Unterstützung zu bitten. Die sozialen Medien können sich zwar negativ auf die psychische Gesundheit auswirken, sie haben aber auch Gemeinschaften entstehen lassen, in denen die Menschen Zuspruch und Anschluss finden können.
Beide Generationen schätzen den Austausch darüber, wie sich ihr Gesundheitszustand auf das psychische Wohlbefinden auswirkt, und sind daran interessiert, sich mit ganzheitlichen Strategien zur Verbesserung auseinanderzusetzen. Sie wollen sich von medizinischen Fachkräften gehört und verstanden fühlen. Besonders die Millennials legen Wert darauf, zu ihren PrimärversorgerInnen eine Beziehung auf Augenhöhe aufzubauen, und wünschen sich Unterstützung sowohl für ihre körperliche Gesundheit als auch für ihr geistiges Wohlbefinden. Mehr als 80 % der Befragten gaben an, dass sie sich besser betreut fühlen, wenn medizinische Fachkräfte sich die Zeit nehmen, sie auf einer persönlichen Ebene zu verstehen – einschließlich ihrer Ziele und Vorhaben.
Mehr als jeder fünfte junge Erwachsene gibt an, dass soziale Medien zur Unterstützung im Bereich psychische Gesundheit unerlässlich sind, und 56 % der Gen Z sind bereit, für Abos und Mitgliedschaften für geistige Gesundheit aus eigener Tasche zu bezahlen.
Wie können Sie sich als Einrichtung auf die nächste Generation von PatientInnen vorbereiten?
Um mit den Generationen der Millennials und Gen Z effektiv umzugehen, müssen GesundheitsdienstleisterInnen prüfen, ob Ihre Einrichtung die Erwartungen dieser „Digital Natives“ erfüllt. Mit den folgenden Strategien können Sie sich vorbereiten. Außerdem erfahren Sie, wie Doctify Sie bei Ihren Bemühungen unterstützen kann.
1. Ein umfassendes Online-Profil erstellen
Um die nächste Generation von PatientInnen zu erreichen, müssen Sie in erster Linie dort sein, wo sie sind – im Internet. Erstellen Sie ein professionelles Online-Profil, das Ihre Expertise und Leistungen zeigt sowie Patientenfeedback enthält. So können die Millennials und die Gen Z Sie mühelos finden. Dieses Profil ist Ihr digitales Schaufenster, das Vertrauen schafft, indem es Ihre Qualifikationen und Fachgebiete sowie Erfahrungsberichte von PatientInnen präsentiert. Plattformen wie Doctify und andere Verzeichnisse für den medizinischen Bereich sind ein wichtiger Ausgangspunkt. Damit werden Sie für jene sichtbar, die hauptsächlich digital nach AnbieterInnen suchen.
2. Transparenz und patientenorientierte Versorgung in den Mittelpunkt stellen
Bei den Millennials und der Gen Z, deren Leben von der digitalen Welt geprägt ist, werden Mundpropaganda und persönliche Empfehlungen hauptsächlich auf Plattformen im Internet weitergegeben. Untersuchungen zeigen, dass 93 % der Millennials Online-Bewertungen lesen, bevor sie Entscheidungen zu ihrer Gesundheitsversorgung treffen, und beachtliche 91 % vertrauen Online-Bewertungen in gleichem Maße wie persönlichen Empfehlungen.
Um von diesem Trend zu profitieren, sollten Sie in Betracht ziehen, aktiv Bewertungen von PatientInnen zu sammeln und online zu veröffentlichen. Wenn Sie nach Terminen um Rückmeldungen bitten, können Sie nicht nur wertvolle Erkenntnisse gewinnen, sondern auch ermitteln, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt, und Ihre Leistungen besser auf die Bedürfnisse der PatientInnen abstimmen. Dieses proaktive Vorgehen vermittelt das Gefühl, gut eingebunden und versorgt zu sein, was für Millennials und die Generation Z, die sich persönliche und empathische Interaktionen mit ihren GesundheitsdienstleisterInnen wünschen, entscheidend ist.
Doctify hilft AnbieterInnen im Gesundheitswesen, das Erfassen von Patientenfeedback zu automatisieren und sich damit der technikaffinen jüngeren Generation anzupassen, die hierbei die digitalen Methoden den traditionellen, papiergebundenen vorzieht. Durch diesen optimierten Ansatz können auf effiziente Weise wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Außerdem kann das Feedback dann online präsentiert werden, was schlussendlich bei potenziellen PatientInnen Vertrauen schafft und für einen positiven Ruf im Internet sorgt.
Erfahren Sie, wie Sie mit Doctify Online-Feedback optimal für sich nutzen können und wie Patientenfeedback das Gesundheitswesen verbessern kann.
3. Es wird Zeit für Social Media und Videoinhalte
Um Millennials und die Generation Z erfolgreich anzusprechen, müssen Sie dort sein, wo sie sich aufhalten – online. Mehr als die Hälfte der Millennials nutzt Plattformen wie YouTube (92 %), Facebook (75 %) und Instagram (59 %). Ebenso nutzt mehr als die Hälfte der Gen Z YouTube (93 %), Instagram (78 %), Facebook (67 %), Snapchat (65 %) und TikTok (62 %).
Viele jüngere PatientInnen beginnen ihren Weg in Sachen Gesundheit mit dem Googeln von Symptomen und der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten. Untersuchungen zeigen, dass ein Drittel der Gen Z und über ein Viertel der Millennials sich in den sozialen Medien über chronische Erkrankungen austauschen, während dies bei den Babyboomern (jene, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurden) nur 5 % tun. Allerdings bleibt ihr Wunsch nach mehr Informationen über Krankheiten, Medikamente und Behandlungen oft unerfüllt. Diese Unzufriedenheit resultiert aus dem Bedürfnis, in Bezug auf die eigene Gesundheitsversorgung besser informiert und eingebunden zu sein. Viele PatientInnen aus der Gen Z entscheiden nun zum ersten Mal selbst, von wem sie sich behandeln lassen wollen. Und die Millennials kommen immer öfter in die Situation, Entscheidungen für ihre eigenen Kinder oder Eltern treffen zu müssen.
Um Informationslücken zu schließen und dem Bedürfnis nach zuverlässigen medizinischen Informationen nachzukommen, ist es wichtig, Inhalte zu teilen, die sich direkt auf deren Anliegen beziehen. Wir empfehlen, ansprechende und informative Inhalte zu erstellen, bei denen es um häufige Probleme in Ihrem Fachbereich geht, und dabei auch zu unterstreichen, was Ihre Leistungen besonders macht. Mit kurzen Infovideos, in denen Verfahren erklärt oder relevante Fragen behandelt werden, machen Sie Gesundheitsthemen zugänglicher und greifbarer und sorgen dafür, dass sich jüngere PatientInnen auf ihrem Weg informiert und unterstützt fühlen.
Entdecken Sie die 3 wichtigsten Gründe, warum Ärzt*innen Online-Videos erstellen sollten.
Teilen Sie Ihre Videos auf Plattformen wie YouTube, Instagram, TikTok, LinkedIn und Doctify, um ein größeres Publikum zu erreichen und potenzielle PatientInnen anzusprechen. Durch diese Inhalte können sie sich mit Ihnen vertraut machen und einfacher beurteilen, ob Sie die passende Wahl für ihren Versorgungsbedarf sind. So fällt ihnen die Entscheidung für Sie leichter.
4. Ihre Einrichtung für „Digital Natives“ modernisieren
Um Millennials und die Generation Z als PatientInnen zu gewinnen und zu halten, ist Digitalisierung von entscheidender Bedeutung. Diese jüngeren PatientInnen erwarten eine klare Kommunikation hinsichtlich Kosten sowie einen optimierten Online-Buchungsprozess und einfachen Zugang zu medizinischen Unterlagen. Wer dies umsetzt, verbessert nicht nur das Nutzererlebnis, sondern schafft auch Vertrauen und ermöglicht es ihnen, für ihre Gesundheitsversorgung Verantwortung zu übernehmen. Die Umfrage zu digitaler Gesundheit von Accenture zeigt, dass 44 % der Millennials AnbieterInnen auf Grundlage digitaler Angebote auswählen, verglichen mit nur 29 % bei den Babyboomern.
Eine gut gestaltete, reaktionsschnelle und professionell aussehende Website ist entscheidend für einen positiven Eindruck. Hier ein paar wichtige Komponenten, die Sie beachten sollten:
- Responsive Design: Stellen Sie sicher, dass Ihre Website auf allen Geräten und Bildschirmgrößen gut funktioniert. Da 94 % der Gen Z Smartphones nutzen, vor allem Apple iOS, und mehr als die Hälfte aller Millennials Tablets, verbessert eine Optimierung für beides die Zugänglichkeit und das Interesse. Laut Sweor würden 57 % der NutzerInnen eine Gesundheitseinrichtung mit einem schlechten oder nicht responsiven Design nicht weiterempfehlen.
- Intuitive Navigation: Strukturieren Sie Ihre Website auf sinnvolle Weise mit benutzerfreundlichen Inhalten, sodass es für PatientInnen einfach ist, Infos zu Leistungen und Kosten sowie zur Terminvereinbarung zu finden.
- Online-Terminbuchung: Rund die Hälfte der potenziellen PatientInnen bevorzugt es, Arzttermine und Ähnliches digital zu vereinbaren, da dies für sie praktischer und effizienter ist.
- Online-Zahlungsoptionen: Während 90 % der Finanzverantwortlichen eine Umstellung auf mobile Zahlungen im Gesundheitswesen erwarten, sind nur 20 % darauf vorbereitet. Daher ist es besonders wichtig, sichere mobile Zahlungslösungen wie Apple Pay und Google Pay anzubieten. So können Millennials und die Generation Z ihre Zahlungen für Gesundheitsleistungen bequem über ihre Geräte tätigen.
- Patientenfeedback: Binden Sie Patientenfeedback auf Ihrer Website ein, um Interessierten zu zeigen, dass Ihre Einrichtung vertrauenswürdig ist. Auf den Seiten, auf denen Sie über Erkrankungen oder Behandlungen berichten, können Sie direkt eine Box von Doctify einfügen und somit geprüfte, transparente Bewertungen präsentieren. Diese Vorgehensweise kann die Konversionsrate Ihrer Website um bis zu 25 % steigern und PatientInnen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.