Wie Intervallfasten funktioniert und was Sie wissen müssen, bevor Sie es ausprobieren

Fasting (3)

Sie haben vom Fasten gehört und sich gefragt, ob es einfach nur ein weiterer Gesundheitstrend ist? Weit gefehlt – es handelt sich um eine altbewährte Methode, die sich die natürliche Fähigkeit des Körpers zu Heilung und Regeneration zunutze macht. Fasten hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern kann sich darüber hinaus äußerst positiv auf den Stoffwechsel und die Zellen auswirken. Um Ihnen sichere und effektive Informationen zum Fasten an die Hand zu geben, haben wir mit der Ernährungstherapeutin Sandra Cohen gesprochen. Sie erklärt uns alles Wissenswerte zum Fasten – die Vorteile, Risiken und bewährten Verfahren.

Was ist Intervallfasten?

Intervallfasten ist eine Ernährungsform, bei der zwischen Phasen der Nahrungsaufnahme und der Kalorienrestriktion gewechselt wird. Der Fokus liegt nicht darauf, was man isst, sondern wann. Es gibt verschiedene Methoden, z. B. das Fasten für eine bestimmte Anzahl von Stunden pro Tag oder die Reduzierung der Kalorienzufuhr an bestimmten Tagen in der Woche. Beliebt ist der Ansatz 16:8 oder 18:6, bei dem die Nahrungsaufnahme auf ein Zeitfenster von 8 oder 6 Stunden begrenzt ist. In den restlichen Stunden wird gefastet.

Das sogenannte „Time-Restricted Eating“ (zeitlich begrenztes Essen), was auch als verlängertes nächtliches Fasten bekannt ist, ist eine Art des Intervallfastens, bei der die Nahrungsaufnahme nach der inneren Uhr des Körpers ausgerichtet ist. Bei dieser Methode wird das Essen täglich auf ein Zeitfenster von 4 bis 12 Stunden beschränkt, wodurch die nächtliche Unterbrechung auf mindestens 10 Stunden verlängert wird.

„Die Nahrungsaufnahme nach dem natürlichen Rhythmus der inneren Uhr auszurichten, ist eine der effektivsten Methoden, den Stoffwechsel anzukurbeln und die Verdauung zu verbessern. Es hilft dem Körper, Fett effizienter zu verbrennen, und hält die Energie über den Tag hinweg aufrecht“, erklärt Cohen.

Was passiert im Körper, wenn wir fasten?

Wenn wir fasten, nutzt unser Körper nicht mehr Kohlenhydrate als seine Hauptenergiequelle, sondern greift auf eingelagertes Fett zurück. Diese als Ketose bezeichnete Umschaltung des Stoffwechsels fördert nicht nur die Fettverbrennung, sondern optimiert auch die Leistung der Mitochondrien und steigert so die Energie auf zellulärer Ebene. Außerdem aktiviert das Fasten die Autophagie, einen Selbstreinigungsprozess, bei dem beschädigte Zellen entfernt werden und gesündere Zellen regenerieren.

Cohen führt weiter aus: „Fasten fördert die Zellreparatur durch das Aktivieren der Autophagie, die abgestorbene und beschädigte Zellen beseitigt. Dieser Prozess verjüngt den Körper und verlangsamt potenziell den Alterungsprozess. Fasten sorgt auch für eine Feinabstimmung im Hormonhaushalt, erhöht die Insulinempfindlichkeit und fördert das Wachstumshormon (Human Growth Hormone, HGH), das den Fettstoffwechsel und den Muskelerhalt unterstützt.“

Der wissenschaftlich nachgewiesene Nutzen des Fastens

Neben Ketose und Autophagie, die im Körper aktiviert werden, trägt Fasten auch anderweitig zur Optimierung der Gesundheit bei. Sehen wir uns die wichtigsten positiven Effekte im Folgenden genauer an:

  • Darmgesundheit: Wenn Sie Ihrem Verdauungssystem eine Pause gönnen, werden Blähungen reduziert. Außerdem sorgt es für einen gesünderen Darm, was die Verdauung verbessert und sogar bei Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom helfen kann.
  • Stoffwechselgesundheit: Fasten erhöht die Insulinsensitivität, sorgt für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel und senkt das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Dazu Cohen: „Fasten verschafft dem Verdauungssystem die dringend benötigten Pausen, verbessert das Gleichgewicht der Darmflora und fördert die Verdauung.“
  • Hirngesundheit: Fasten vermehrt den Wachstumsfaktor BDNF (Brain-derived neurotrophic factor), ein Protein, das kognitive Funktionen unterstützt und neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer hinauszögern kann.
  • Fettabbau und Reduktion von Entzündungen: Fasten beschleunigt die Fettoxidation und wirkt chronischen Entzündungen entgegen, was es zu einem wirksamen Mittel im Kampf gegen Fettleibigkeit und Stoffwechselerkrankungen macht.
  • Zellverjüngung und Longevity: Autophagie entfernt nicht nur beschädigte Zellen, sondern erhöht auch die Chancen auf ein längeres und dabei gesundes Leben, da sie die Reparatur und Regeneration von Zellen unterstützt.

Die Risiken des Fastens: Ist es das Richtige für Sie?

Auch wenn Fasten tiefgreifende positive Auswirkungen haben kann, ist es nicht für alle empfehlenswert. Es gibt einige wesentliche Risiken, die Sie kennen sollten, wenn Sie Fasten als Teil Ihrer Gesundheitsförderung in Betracht ziehen:

  • Ungleichgewicht im Blutzucker: Fasten kann zu Hypoglykämie führen, insbesondere bei Personen mit Diabetes.
  • Hormonstörungen: Längeres Fasten kann sich auf den Menstruationszyklus, die Schilddrüsenfunktion oder die reproduktive Gesundheit auswirken.
  • Verlust von Muskelmasse: Wenn Sie über einen längeren Zeitraum fasten, ohne ausreichend Eiweiß aufzunehmen, kann dies zu Muskelschwund führen.
  • Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt: Längeres Fasten kann zu Schwindel, Müdigkeit und einem unregelmäßigen Herzrhythmus führen, wenn der Natrium-, Kalium- und Magnesiumspiegel zu stark absinkt.

Cohen rät: „Wenn Sie irgendwelche gesundheitlichen Probleme haben, sollten Sie vor Beginn eines Fastenzyklus unbedingt eine medizinische Fachkraft konsultieren. Für manche ist Fasten nicht geeignet.“ Dies betrifft insbesondere Personen, die:

  • an Diabetes leiden und entsprechende Medikamente einnehmen (Risiko einer Hypoglykämie),
  • an einer Nebennieren- oder Schilddrüsenfunktionsstörung leiden,
  • an chronischem Stress oder Schlafstörungen leiden (da dies den Cortisolspiegel erhöhen kann),
  • in ihrer Vorgeschichte an einer Essstörung gelitten haben,
  • an einer chronischen Krankheit leiden oder sich von einer Operation erholen sowie
  • ältere Menschen (Risiko von Muskelschwund oder Gebrechlichkeit),
  • Kinder und Jugendliche (da sie für ihr Wachstum kontinuierlich Nährstoffe benötigen),
  • schwangere oder stillende Frauen (erhöhter Kalorienbedarf).

Wie lange sollte man fasten?

Die ideale Fastendauer hängt von Ihren Gesundheitszielen und der Reaktion Ihres Körpers auf das Fasten ab. Hier finden Sie eine Aufschlüsselung der gängigen Muster:

  • Intervallfasten (12–18 Stunden): Beliebt sind Ansätze wie 16:8 (16 Stunden Fasten, 8 Stunden Essensfenster) oder 18:6 (18 Stunden Fasten, 6 Stunden Essensfenster); diese regulieren die Insulinempfindlichkeit und fördern die Fettverbrennung. Für die meisten Menschen ist dies eine flexible und nachhaltige Option.
  • 24-Stunden-Fasten (OMAD, One Meal A Day): Einen ganzen Tag lang fasten und innerhalb eines Zeitfensters von 1–2 Stunden eine Mahlzeit zu sich nehmen. OMAD fördert die Autophagie und die Zellreparatur, sollte aber nur gelegentlich und mit Vorsicht angewendet werden, da längeres Fasten ohne ausreichende Proteinzufuhr zu einem Verlust von Muskelmasse führen kann.
  • Längeres Fasten (48 Stunden und mehr): Längeres Fasten setzt tiefgreifende zelluläre Reparaturprozesse in Gang und senkt den oxidativen Stress, sollte jedoch unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um für Ihre Sicherheit und eine angemessene Nährstoffaufnahme zu sorgen.

Ausreichend zu trinken ist unbedingt notwendig. Wasser, Kräutertees, schwarzer Kaffee und Knochenbrühe sind nicht nur gut für die Flüssigkeitsaufnahme, sondern halten auch den Elektrolythaushalt im Gleichgewicht und sorgen dafür, dass das Fasten Ihrer Gesundheit zuträglich ist und sie nicht schwächt.

Sandra Cohen, Ernährungstherapeutin

Hinweis: Für eine längere Fastendauer oder Fastenintervalle mit geringer Kalorienaufnahme wird eine ärztliche Aufsicht empfohlen, um eine ausreichende Nährstoffversorgung sicherzustellen und übermäßigen Stress für den Stoffwechsel zu vermeiden. Fasten sollte letztlich ein hilfreiches Werkzeug sein, kein Stressfaktor. Hören Sie auf Ihren Körper und passen Sie die Häufigkeit, Dauer und Nahrungsaufnahme entsprechend an, um sicherzustellen, dass es Ihre Gesundheit fördert und nicht beeinträchtigt.

5:2, Saftkur oder 28-Tage-Challenge: Was ist das und lohnt es sich, es auszuprobieren?

Es gibt noch weitere Fastenmethoden, die in Betracht gezogen werden können, aber mit Vorsicht praktiziert werden sollten. Sehen wir uns ein paar davon an:

  • 5:2-Fasten: Dabei wird fünf Tage lang normal gegessen und an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen die Kalorienzufuhr auf 500–600 Kalorien beschränkt. Dies ist zwar effektiv, um Gewicht zu verlieren und die Stoffwechselflexibilität zu verbessern, kann aber an Fastentagen zu Hunger führen.
  • Saftkur: Dabei werden über einen bestimmten Zeitraum nur Obst- und Gemüsesäfte getrunken. Diese enthalten zwar Vitamine und Antioxidantien, aber es fehlen Eiweiße und Fette, was zu Muskelschwund und Ungleichgewicht im Blutzuckerspiegel führen kann.
  • 28-Tage-Fasten-Challenge: Ein systematisches Fastenprotokoll, um sich über vier Wochen hinweg allmählich an das Intervallfasten zu gewöhnen; die Zeitfenster, in denen gefastet wird, werden nach und nach länger, während Phasen für die Aufnahme von nährstoffreicher Nahrung beibehalten werden.

Fastenbrechen, wie es sein soll

Genauso wichtig wie das Fasten selbst ist, wie man eine Fastenperiode beendet. Um das Verdauungssystem nicht zu überlasten, empfiehlt Cohen, mit nährstoffreichen, leicht verdaulichen Lebensmitteln zu beginnen:

  • gesunde Fette: Avocado, Knochenbrühe, Olivenöl
  • leichte Proteine: Eier, Fisch, Hühnchen
  • stärkearmes Gemüse: gedünsteter Spinat, Zucchini, Gurken
  • fermentierte Lebensmittel: Sauerkraut, Kimchi für eine gesunde Darmflora

„Fangen Sie mit kleinen Portionen an“, rät Cohen. „Vermeiden Sie stark zuckerhaltige oder verarbeitete Lebensmittel. Diese können Ihren Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben und zu Verdauungsbeschwerden führen, wodurch viel von dem Positiven, was Sie durch das Fasten erzielt haben, zunichte gemacht wird.“

Kann man während des Fastens Sport treiben? Das müssen Sie wissen

Sport während des Fastens ist möglich, wobei es eine Rolle spielt, wie intensiv die Aktivität ist. Bewegungsformen von geringer Intensität, wie z. B. Spazierengehen oder Yoga, werden im Allgemeinen gut vertragen und können praktiziert werden, ohne den Körper zu überlasten. Krafttraining oder Sport von hoher Intensität eignet sich jedoch besser für die Zeit nach dem Fasten, wenn wieder genügend Energie vorhanden ist.

Zwar können Trainingseinheiten auf nüchternem Magen die Fettoxidation steigern, allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein, insbesondere wenn Sie zu Müdigkeit oder Schwindel neigen. Hören Sie auf Ihren Körper und passen Sie Ihre Trainingsroutine daran an, wie viel Energie Sie während des Fastens haben.

So können Frauen fasten, ohne ihre Hormone durcheinanderzubringen

Der Hormonhaushalt von Frauen reagiert deutlich auf die Einschränkung der Kalorienzufuhr und die Dauer des Fastens, weshalb es wichtig ist, das Fasten mit Vorsicht anzugehen. In der Perimenopause und Menopause kann der schwankende Östrogen- und Progesteronspiegel Frauen anfälliger für die durch das Fasten ausgelöste Stressreaktion machen. Übermäßiges Fasten kann zu einem Anstieg des Stresshormons Cortisol führen, was wiederum die Insulinresistenz erhöhen, die Schilddrüsenfunktion stören und die Fortpflanzungshormone weiter aus dem Gleichgewicht bringen kann.

Bei Frauen, die bereits mit starkem Stress, einer Funktionsstörung der Nebennieren oder einer Dysregulation der HPA-Achse zu kämpfen haben, kann längeres Fasten die Energiereserven erschöpfen und Symptome wie Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und Schlafstörungen weiter verstärken. Um ein Ungleichgewicht zu verhindern, empfiehlt Cohen Folgendes:

  • kürzere Fastenzeiträume (12–14 Stunden statt 16 Stunden und mehr), um den Körper nicht zu stark zu stressen
  • eiweißreiche Mahlzeiten in den Essensphasen, um den Muskelerhalt und die Hormongesundheit zu unterstützen
  • in Phasen mit großem Stress oder erhöhter körperlicher oder geistiger Beanspruchung das Fasten vermeiden
  • zyklisches Fasten, also fasten an manchen Tagen, aber nicht täglich, für eine nur kurze Einschränkung der Kalorienzufuhr

Durch ein flexibleres und maßvolles Fasten können Frauen dessen gesundheitliche Vorteile nutzen, ohne ihr hormonelles Gleichgewicht oder allgemeines Wohlbefinden zu gefährden.

Intervallfasten zum Abnehmen: Das sagt die Wissenschaft

Intervallfasten gilt mittlerweile als wirksame Methode zur Gewichtsabnahme. Wie die Forschung zeigt, geht der Körper durch Fasten über einen bestimmten Zeitraum von der Glukoseverbrennung auf die Verbrennung von gespeichertem Fett zur Energiegewinnung über. Dieses Umschalten im Stoffwechsel führt zum Gewichtsverlust und zur Verbesserung der Stoffwechselgesundheit.

Zur Gewichtsabnahme empfehlen viele Fachleute, darunter auch Sandra Cohen, einen Fastenzeitraum von mindestens 12 Stunden. So kann der Körper in die Fettverbrennung wechseln, und der allgemeine Gesundheitszustand wird auch positiv beeinflusst. Manche Menschen profitieren eventuell von einer Verlängerung des Fastenzeitraums auf 14 bis 16 Stunden, was die Fettoxidation weiter verstärken und die Insulinempfindlichkeit verbessern kann.

Wie gut jemand das Fasten verträgt, hängt auch mit der Genetik zusammen. Bestimmte Genvarianten können beeinflussen, wie effizient der Körper zwischen den Energiequellen wechseln kann, was sich wiederum darauf auswirken kann, wie effektiv das Fasten zur Gewichtsabnahme ist. So können beispielsweise Variationen im PPARGC1A-Gen, das am Energiestoffwechsel beteiligt ist, einen Einfluss darauf haben, wie gut sich der Körper an längere Phasen des Fastens gewöhnt.

Der Schlüssel zum Erfolg beim Intervallfasten ist, es auf die eigene Person abzustimmen. Jeder Körper reagiert unterschiedlich. Faktoren wie die Blutzuckerregulation und die Funktion der Nebennieren müssen berücksichtigt werden. Wenn Sie Ihr Energieniveau, Hungersignale und Stoffwechselmarker im Auge behalten, können Sie das ideale Fastenfenster für Ihre Abnehmziele finden.

Fasten aus religiösen Gründen: eine Zeit der Besinnung und Stärkung

Fasten ist eine zutiefst spirituelle Praxis vieler religiöser Traditionen und bietet eine einzigartige Gelegenheit zur Einkehr, Selbstdisziplin und Empathie für unsere Mitmenschen. Während sich der Zweck und die Methoden beim Fasten je nach Religion unterscheiden, liegt doch bei allen der Fokus auf achtsamem Essen und der Verbindung zum eigenen Glauben. Die Ernährungstherapeutin Sandra Cohen gibt im Folgenden wertvolle Ratschläge für alle, die in der Fastenzeit oder im Ramadan fasten wollen, und zwar mit dem Fokus darauf, wie man sich während dieser besonderen Zeit gut um den Körper kümmert.

Fasten im Ramadan

Für MuslimInnen, die den Ramadan praktizieren, ist das Fasten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang eine Zeit der spirituellen Reflexion, der Selbstbeherrschung und des Mitgefühls für Bedürftige. Das Fasten im Ramadan beinhaltet bei Tag den Verzicht auf Essen, Trinken, Rauchen, Klatsch sowie auf sexuelle Kontakte. Dadurch sollen die Menschen sich Gott näher fühlen und ihr Bewusstsein für die Bedürfnisse anderer geschärft werden.

Cohen gibt nützliche Hinweise, wie man seinen Körper im Ramadan gut versorgt, insbesondere was die Mahlzeiten vor Sonnenaufgang (Sahur) und nach Sonnenuntergang (Iftar) betrifft:

  • Sahur (Mahlzeit vor Sonnenaufgang): Achten Sie auf nährstoffreiche Kost, die über den Tag nachhaltig Energie liefert. Cohen empfiehlt, komplexe Kohlenhydrate, leichte Proteinquellen, Ballaststoffe und gesunde Fette zu sich zu nehmen, um ein Absinken der Energie während des Fastenzeitraums zu verhindern. Gute Optionen sind Vollkornprodukte, Eier, Avocados und Haferflocken.
  • Iftar (Mahlzeit nach Sonnenuntergang): Nach einem langen Fastentag ist es wichtig, dem Körper Flüssigkeit und fehlende Nährstoffe zu geben. Cohen empfiehlt, das Fasten zunächst mit Gerichten zu brechen, die Flüssigkeit zuführen, wie Suppen, Salate oder Smoothies. Eine ausgewogene Mahlzeit mit magerem Eiweiß, gesunden Fetten und viel Gemüse hilft dann noch, neue Energie zu tanken. Zum Beispiel können gebratenes Hähnchen oder Fisch mit geröstetem Gemüse oder ein Kichererbsensalat die notwendigen Nährstoffe liefern, um die Erholung des Körpers nach dem Fasten zu unterstützen.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist das A und O, vor allem da Wasser tagsüber nicht erlaubt ist. Trinken Sie bei Sahur und Iftar viel Wasser und essen Sie z. B. Gurken, Wassermelone oder Suppen, um über den Tag hinweg nicht auszutrocknen.

Es ist auch ratsam, bei diesen Mahlzeiten auf zu viel Zucker und stark verarbeitete Kohlenhydrate zu verzichten, da diese Energietiefs verursachen und den natürlichen Rhythmus des Körpers stören können.

Fasten in der Fastenzeit

Die Fastenzeit, die von vielen KatholikInnen begangen wird, ist ein Zeitraum von 40 Tagen (von Aschermittwoch bis Ostern), in dem oft auf bestimmte Nahrungsmittel oder Tätigkeiten verzichtet wird, um Buße zu tun und spirituell zu wachsen. An Aschermittwoch, Karfreitag und an allen Freitagen während der Fastenzeit soll kein Fleisch gegessen werden. Außerdem verzichten viele auf bestimmte Lebensmittel oder fasten über längere Zeiträume.

Für das Fasten in der Fastenzeit rät Cohen, jedenfalls auf hochwertige Proteinquellen zu achten, insbesondere weil Fleisch nur eingeschränkt erlaubt ist:

  • Fisch und Meeresfrüchte: Fischarten wie Lachs, Sardine und Makrele sind reich an Omega-3-Fettsäuren und liefern sowohl Eiweiß als auch essenzielle Fettsäuren, was für die Gesundheit im Allgemeinen förderlich ist.
  • Eier: Als vollständige Proteinquelle unterstützen Eier den Muskelerhalt und das Sättigungsgefühl während Fastenzeiträumen.
  • Milchprodukte (sofern erlaubt): Griechischer Joghurt, Hüttenkäse und Hartkäse sind ausgezeichnete Protein- und Kalziumquellen, was in Zeiten eingeschränkter Nahrungsaufnahme wichtig ist.
  • Pflanzliche Proteine: Linsen, Kichererbsen, Quinoa, Tofu, Tempeh und Nüsse (z. B. Mandeln und Cashews) sind reich an Aminosäuren, den notwendigen Bausteinen für die Regeneration der Muskeln und die Energiegewinnung im Körper.
  • Protein-Kombinationen: Cohen empfiehlt, pflanzliche Proteine zu kombinieren, z. B. Reis mit Bohnen oder Hummus mit Vollkorn-Pita, um ein vollständiges Proteinprofil zu erhalten.

Lebensmittel nach der Fastenzeit wieder einführen

Wenn bestimmte Lebensmittel 40 Tage nicht gegessen wurden, ist es wichtig, sie langsam wieder einzuführen, um Verdauungsbeschwerden und Schwankungen im Blutzuckerspiegel zu vermeiden. Cohen empfiehlt eine schrittweise Herangehensweise:

  • Mit kleinen Portionen beginnen: Wenn Sie auf Fleisch, Milchprodukte oder verarbeitete Lebensmittel verzichtet haben, essen Sie zunächst davon nur kleine Mengen, um zu testen, wie Ihr Körper reagiert. Haben Sie z. B. auf Fleisch verzichtet, starten Sie mit einer kleineren Portion Huhn oder Fisch.
  • Auf Vollwertkost setzen: Anstatt direkt zu frittierten oder stark verarbeiteten Lebensmitteln zu greifen, sollten Sie mit nahrhafter Vollwertkost, z. B. magerem Eiweiß, gedünstetem Gemüse und gesunden Fetten, beginnen. So wird Ihr Körper gut versorgt, ohne die Verdauung zu überlasten.
  • Die Reaktion des Körpers beobachten: Achten Sie darauf, wie es Ihnen geht, wenn Sie bestimmte Lebensmittel wieder essen. Symptome wie Blähungen, Müdigkeit oder Veränderungen der Haut können auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hinweisen.
  • Nahrungsmittelgruppen schrittweise wieder einführen: Wenn Sie beispielsweise keine Milchprodukte gegessen haben, beginnen Sie mit Joghurt, bevor Sie zu Hartkäse übergehen, um zu sehen, wie Ihr Körper reagiert.

Indem Sie Lebensmittel nach und nach und mit Bedacht wieder in Ihren Speiseplan aufnehmen, kann sich Ihre Verdauung anpassen und Sie können negative Auswirkungen verhindern, während Sie zugleich die spirituellen Aspekte der Fastenzeit praktizieren.

Über Sandra Cohen

Sandra Cohen ist eine qualifizierte Ernährungstherapeutin, Kinesiologin und Coachin. Sie unterstützt Frauen in ihren 40igern dabei, wieder mehr Energie und Balance zu finden, indem sie die Ursachen ihrer Beschwerden aufdeckt. Dank ihrer Expertise in den Bereichen Stoffwechselgesundheit, Hormon- und Fruchtbarkeitsstörungen berät Cohen bei einer Reihe von Beschwerden, darunter chronische Müdigkeit, Angstzustände, Perimenopause, PCOS, Schilddrüsenfunktionsstörungen und Autoimmunerkrankungen.

Cohen ist von BANT, CNHC und KF anerkannt und verbindet wissenschaftlich fundierte Ernährungsinformationen mit ganzheitlichen Lebensstilempfehlungen, wobei sie auf ihre Ausbildung am Institute of Functional Medicine und ihre Erfahrungen in Großbritannien, Frankreich, dem Nahen Osten und Asien zurückgreift.

Ihr ganzheitlicher Ansatz verbindet Energiemedizin, DNA-Tests und Nutrigenomik, um individuelle Strategien zur langfristigen Gesundheitsförderung zu entwickeln.

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